Damit Kunden mit Elektrospeicherheizungsanlagen oder mit Wärmepumpen von einem beliebigen Lieferanten mit Strom versorgt werden können, wird das vom Verband der Netzbetreiber (VDN) und des Energieressourcen-Institut e.V. Cottbus (ERI) erarbeitete Verfahren der temperaturabhängigen Lastprognose angewendet.
Dieses Lastprognoseverfahren ist für die prinzipielle Vorgehensweise im VDN-Praxisleitfaden "Lastprofile für unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen" beschrieben und kann bei dem Verband der Energiewirtschaft BDEW bzw. bei dem Verlag VWEW bezogen werden.
Festlegungen zur unterjährigen Mengen-Bilanzierung:
Die Begrenzungskonstante für Tagesmitteltemperaturen ab +17°C liegt für reine Heizungsanlagen bei "0 K" bzw. bei Anlagen, die neben dem Heizungsbetrieb auch für die Brauchwassererwärmung (Strombedarf auch außerhalb der Heizperiode) eingesetzt werden, bei "1 K" (K = Kelvin).
Für folgende Anwendungsbereiche werden temperaturabhängige Lastprofile zur Verfügung gestellt:
Es gibt vereinzelt Heizungsanlagen mit einer sog. "gemeinsamen Messung". Hierbei liegt keine getrennte Installation der Heizungsstromkreise und den sonstigen Stromkreisen vor. In diesem Fall werden die beiden Zählwerke des Doppeltarifzählers mit unterschiedlichen "Kundengruppen" belegt. Ziel ist, dass diese Fälle bei Umbaumaßnahmen der Kundenanlagen auf den heutigen Standard angepasst und somit jeweils separate Messeinrichtungen vorgesehen werden. Um diesen Kunden trotzdem die freie Wahl eines Stromlieferanten zu ermöglichen, greift die Einschränkung, dass ein Kunde mit einer solchen Mess-Situation nur komplett einen Lieferanten frei wählen kann. Es ist nicht möglich, mit dem Haushaltsverbrauch auf dem Zählwerk 2 (HT) zu Lieferant "A" zu wechseln und für das Zählwerk 1 (NT) einen Lieferanten "B" zu wählen.
GGV hat bis zum 31.12.2008 eine eigene Temperaturerfassung betrieben. Seit dem 01.01.2009 erhält GGV die Temperaturdaten von einem Dienstleister, der in der folgenden Unterlage gelistet ist: "EDI@Energy Liste zur Codierung der Anbieter von Temperaturwerten" Die Temperatur-Messstelle trägt die Bezeichnung "WMO 10637" und befindet sich auf dem Flughafen Frankfurt.
Es gibt nur eine Temperaturmessstelle für das Netzgebiet der GGV.
Nach einem Liefermonat stellt GGV die verwendeten Monats-Lastprofile gemäß den tatsächlichen Tagesmitteltemperaturen zusammen und normiert sie auf 300 kWh/K.
(*) Werden Bandprofile verwendet, so kommen die Standard-Netzentgelte zum Einsatz.
Die Tagesprofile differieren nicht zwischen Wochentag, Wochenende und Feiertag.
GGV hat keine Kenntnisse hinsichtlich den tatsächlichen Aufladesteuerungen der Speicherheizungen. Da GGV keine Rückmeldung von Anlagenbetreibern erhält, wenn defekte Aufladesteuerungen gegen solche mit einer anderen Aufladecharakteristik ausgetauscht werden, werden die temperaturabhängigen Lastprofile an dieser Stelle als für die Aufladezeiten definierte Bandlieferungen ausgeprägt. Es erfolgt keine Unterscheidung für die Ladecharakteristiken "Vorwärtssteuerung", "Spreizsteuerung" und "Rückwärtssteuerung".
Die historischen Tagesmittelwerte der Temperatur Tm werden von GGV hier veröffentlicht:
Letzte Änderung am 31.10.2020